Von den Österreichischen Alpen über Südeuropa bis nach Berlin

 
Reisebericht Wohnmobile
 
Die Idee kam plötzlich, der Entschluss war schnell gefasst: Wir, das sind Lisa und Simon zusammen mit Grit und Dominik, zwei seit Jugendzeiten befreundete Paare, brechen zu drei gemeinsamen Abenteuern mit dem Wohnmobil auf.

In jungen Jahren waren wir bereits zu viert gemeinsam mit gemieteten Wohnmobilen in Europa unterwegs. Da wir uns für die kommenden Jahren einiges an Reisen vorgenommen haben, war nun klar, dass wir eigene Wohnmobile anschaffen wollen. Lisa und Simon waren nach dem Besichtigungstermin bei Zimmermann vor Ort und der fachmännischen Beratung schnell vom Kauf des Morelo Home überzeugt; Grit und ich entschieden uns für das Wohnmobil Malibu I 430.

 

Schneegestöber und Wintergaudi in Österreich

 

Die Wahl für das einwöchige Winterabenteuer fiel auf das Ötztal in Österreich. Zum einen wegen des wunderschön und zentral gelegenen 4 Sterne Ötztal Campingplatzes, der sich als guter Ausgangspunkt für die Skigebiete Sölden und Obergurgel eignet, zum anderen wegen der Schneesicherheit in dieser Region.

 

Die gute und komfortable Ausstattung in Wohnhausqualität erleichtert uns das Packen, die Ski- und Snowboardausrüstung lässt sich einfach in der für diese Reise ungenutzten Rollergarage unterbringen.

 

Die Anreise zum Campingplatz führt über Passstraßen durch die verschneite Winterlandschaft. Obwohl beide Wohnmobile zu den größeren Modellvarianten gehören, ist die Fahrt dank modernster Technik und Handlichkeit der Fahrzeuge ein reines Vergnügen.

 

Nach unserer Ankunft und Einrichtung auf den vorab gemieteten Stellplätzen bei strahlendem Sonnenschein und mit herrlichem Ausblick in die Natur, können wir es kaum abwarten einen Spaziergang in die nähere Umgebung und einen Rundgang über den Campingplatz zu unternehmen. Für unseren ersten Abend reservieren wir in dem gemütlichen Restaurant vor Ort gleich einen Tisch. Für die kommenden Tage haben wir uns vorgenommen abwechselnd für alle 4 zu kochen. Dafür haben wir den Kühlschrank und die Vorratsschränke vor der Abfahrt mit ausreichend Proviant gefüllt. Nach dem abendlichen Genuss der österreichischen Küche verziehen wir uns nicht allzu spät in unsere durchaus geräumigen Betten in den gemütlich beheizten Wohnmobilen, um am nächsten Morgen früh aufzubrechen nach Sölden.

 

Leider hat sich das gute Wetter über Nacht nicht gehalten und es sind Wolken aufgezogen. Dennoch haben wir einen fantastischen Tag auf den Pisten in Sölden erlebt und kehren zufrieden und hungrig wieder in unsere Wohnstätten zurück. Heute Abend laden Grit und Dominik zum Abendessen in ihr Malibu-Mobil ein. Es ist etwas kürzer als das Morelo Home, aber trotzdem sehr geräumig und sehr gemütlich.

 

Während der nächsten Tage bessert sich das Wetter und wir können unserer gemeinsamen Leidenschaft für den alpinen Wintersport in vollem Maße nachgehen. Um in die Skigebiete zu kommen nutzen wir den praktischen Ski-Shuttlebus. Somit können wir uns nach einem erfüllten Tag an der frischen Luft bedenkenlos einen Umtrunk beim Après-Ski genehmigen. Die Abende verbringen wir abwechselnd in unseren verschiedenen Wohnmobilen bei gutem Essen und mit österreichischem Zweigelt.

 

Die meiste Zeit sind wir unter uns und genießen die Unabhängigkeit. Die sanitären Anlagen auf dem Campingplatz sind sehr modern und sauber, aber unsere privaten und geräumigen Bäder sind uns in jeder Hinsicht willkommener.

 

Nach einer herrlichen und entspannten Woche reisen wir erholt und sauerstoffbetankt wieder nach Hause und freuen uns bereits auf den geplanten gemeinsamen Sommerurlaub, der uns durch Frankreich nach Spanien und Portugal führt.

 

 

Sommer, Sonne, Strand und Mee(h)r

 

Für unsere Wohnmobil-Tour im Sommer haben wir etwa 6 Wochen eingeplant. Wir möchten unabhängig nach Lust und Laune durch Frankreich bis nach Spanien und dann nach Portugal. Dort wo es uns gefällt, bleiben wir eine paar Tage und an anderen Orten ziehen wir weiter.

 

 

Reisen wie Gott in Frankreich!

 

Da wir mit unseren Wohnmobilen unabhängig von Hotelreservierungen sind, startet unsere Reise an einem Montag in den frühen Morgenstunden. Schon bald passieren wir die Französische Grenze und genießen ein zweites Frühstück mit Café au lait und Croissants. Danach geht es entspannt weiter. Bei unserem nächsten Halt zum Picknick an einer Raststätte treffen wir andere Camper, die uns wärmstens den Campingplatz in Dardilly, nördlich von Lyon empfehlen. Da wir keine Eile haben, planen wir einen spontanen Aufenthalt dort ein. Schließlich sind wir unabhängig und haben Urlaub! Wie sich herausstellt ist dies ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen in der Region Auvergne-Rhône. Wir bleiben ganze 3 Nächte dort und nutzen die Tage, um Proviant einzukaufen und unternehmen einen fantastischen Ausflug in die Berge, bei dem sich Lisa gleich ein paar Blasen läuft. Dies veranlasst uns, am letzten Tag den Fiat 500 aus seiner Garage im Morelo zu fahren und einen Tagesausflug nach Lyon zu unternehmen.

 

Am nächsten Morgen geht es weiter nach Bordeaux. Dies war ein Wunsch von Grit und Dominique, die vor Jahren bereits einmal dorthin gereist sind. Stadtnah und schön an einem See gelegen beziehen wir unseren Stellplatz, um von dort aus Bordeaux zu besuchen. Dank der angenehmen Temperaturen können wir abends vor unseren Wohnmobilen sitzen und zum Essen den guten Wein der Region genießen.

 

Nach einer abwechslungsreichen ersten Urlaubswoche mit Fahrten durch schöne Landschaft über Nebenrouten ist unser nächstes Ziel die Atlantikküste. Hier werden wir einige Tage am Strand ausspannen und Sonne tanken. Bei Reisen mit dem Wohnmobil ist bereits der Weg das Ziel. Deshalb stellt sich das Urlaubsgefühl bereits nach den ersten Kilometern ein. So starten wir nach 4 faulen Tagen am Strand braungebrannt – aber nicht verbrannt – und bestens erholt wieder auf in Richtung Spanien.

 

Tapas, Vino und spanische Lebensfreude – Olé

 

Wir überqueren die Spanische Grenze bei Irun und fahren über Pamplona bis nach Logroño im Norden der Rioja, wo wir bei einem befreundeten Winzer eingeladen sind. Wir werden herzlich von der ganzen Familie empfangen und nach einer Besichtigung der Kellerei, geht es zur Weinprobe begleitet von regionalen Tapas. Auf dem Gelände der Bodega können wir während unseres Aufenthalts unsere beiden Wohnmobile parken, sodass dem Weingenuss keinerlei Grenzen gesetzt sind.

 

Unser nächstes Ziel ist Andalusien. Da wir unsere Route nicht genau geplant haben, fahren wir einfach der Sonne entgegen und lassen uns für den Weg Zeit. Entlang der sehr gut ausgebauten Nationalstraßen zieht die schöne Landschaft Zentralspaniens an uns vorbei. Wir nutzen das Parkrecht für eine Nacht auf beliebigen schön gelegenen Parkplätzen und lassen uns treiben. Beide Womos sind so optimal ausgestattet, dass wir inmitten der Natur auf keinerlei Komfort verzichten müssen. Obwohl wir bereits einige Urlaube mit dem Wohnmobil unternommen haben, entwickeln sich bei uns vier während dieser Reise ein ganz neues Gefühl der Freiheit. Genau auf diesem Routenabschnitt erkennen wir, dass diese Unabhängigkeit verbunden mit den Annehmlichkeiten der Fahrzeuge, wahrer Luxus ist. Vielleicht war es Glück oder die Tatsache, dass wir sehr abgelegen geparkt haben, dass wir nachts ungestört waren und auch morgens früh noch zum gemütlichen Frühstück verbleiben konnten.

 

Unser nächster Halt ist Cordoba, wo wir die Stadt und insbesondere die Mezquita besichtigen. Ein Märchen wie in Tausend und einer Nacht!

 

Noch am selben Tag fahren wir weiter nach Sevilla, wo wir auf einem Wohnmobilparkplatz mitten im Zentrum campieren. Dieser ist so zentral gelegen, dass wir zu Fuß oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln die ganze Stadt erkunden können. Wir sind begeistert von allem, was Sevilla kulturell und kulinarisch zu bieten hat und genießen die spanische Lebensart während unseres 4-tägigen Aufenthalts. Dank der doch einigen Brocken Spanisch, die Grit seit der Schulzeit im Gedächtnis geblieben sind, können wir uns sogar ein wenig verständigen und erleben auch keine unangenehmen Überraschungen bei unseren Bestellungen in den Tapas-Bars.

 

Von Sevilla geht es direkt weiter an die Küste nach Cadiz, wo wir nach einer Stadtbesichtigung beschließen nur eine Nacht zu bleiben, um dann unser nächstes Ziel, Portugal, anzusteuern.

 

Für die Fahrt dorthin wählen wir Nebenstraßen und streifen den Nationalpark Coto de Doñana, der nur mit Voranmeldung besucht werden kann. Er ist bekannt für seine einzigartige Landschaft und Herberge unzähliger Vogelarten. Nach wenigen Stunden erreichen wir bereits die Grenze.

 

 

Portugal – raue Küsten, einsame Strände, kleine Bergdörfer und viel Natur

 

Da wir noch keinen festen Reiseplan für Portugal haben, nächtigen wir auf einem Parkplatz in dem kleinen Städtchen Luz und überlegen uns, wo wir unser nächstes Lager aufschlagen. Wir beschließen die Westküste entlang bis nach Lissabon zu fahren, um uns dort übers Wochenende ins Nachtleben zu stürzen. An der gesamten Westküste gibt es einige offizielle oder geduldete Stellplätze direkt am Strand mit herrlichem Ausblick auf das Meer. Dazwischen immer wieder verträumte kleine Ortschaften und wenig Tourismus. Dieser Landstrich gefällt uns so gut, dass wir uns ganz gemütlich Richtung Norden bewegen und viele Ausflüge unternehmen oder einfach nur am Strand faulenzen. Die Gegend hier ist sehr weitläufig und wir sind meist unter uns. Zwischendurch treffen wir aber auch andere Camper, Surfer und Individualtouristen aus aller Welt. Dann holen wir unsere Tische und Stühle raus zum gemeinsamen Grillfest oder einfach nur, um bei Wein und Bier die Sonne am Horizont versinken zu sehen.

 

Schließlich landen wir dann in Lissabon, wo wir einen Campingplatz am Stadtrand ansteuern. Wir sind so gut erholt, dass wir an zwei Tagen nach ausgiebiger Stadtbesichtigung bis in die Morgenstunden im Bairro Alto mit den vielen Nachtschwärmern bis in die Morgenstunden feiern.

 

Von Lissabon geht es ins portugiesische Hinterland. Da wir keine Ahnung haben was uns erwartet, kommen wir kaum aus dem Staunen über die Unberührtheit und Gastfreundschaft dieser Gegend heraus. Über Abstellmöglichkeiten müssen wir uns keine Gedanken machen, da es überall großzügige Parkplätze gibt, die wir nutzen können. Leider regnet es, seit wir die Hauptstadt verlassen haben. So fahren wir einfach durch die Berge und Dörfer und lassen die Landschaft an unseren großen Panoramafenstern vorbeiziehen. Gerne hätten wir hier auch noch Ausflüge in die wunderschöne Natur unternommen, aber bei diesem Wetter haben wir keine Lust dazu und fahren auch schon bald weiter nach Porto – die letzte Station unserer Reise vor der Heimfahrt.

 

Unser Nachtlager für die nächsten Tage schlagen wir nördlich von Porto auf einem Campingplatz auf. Mit dem Fiat 500 fahren wir in das Zentrum von Porto. Hier schlendern wir durch die Gassen, setzen uns in die Bars am Ufer des Douro und gehen shoppen.

 

Nach nunmehr 5 Wochen, die wir unterwegs sind, geht es nach Hause. Für die Rückfahrt haben wir nochmals 4 Tage eingeplant. Die Route geht durch Portugals Norden, durch Spanien von Galizien bis zur Grenze in Katalonien und durch Frankreich. Im Gegensatz zu den Urlauben der vergangenen Jahre mit dem Flugzeug oder dem PKW, stellen wir fest, dass beim Reisen mit dem Wohnmobil das Urlaubsgefühl bis zur Ankunft daheim anhält.

 

Zuhause angekommen, freuen wir uns tatsächlich auch schon auf unseren Berlin-Trip im Herbst.

 

 

Mit dem Womo in die Hauptstadt

 

Für einen Städtetrip würde man generell nicht als erste Wahl an ein Wohnmobil denken. Dennoch haben wir vier uns dies vorgenommen und möchten diese Reisevariante ausprobieren.

 

So fahren wir vom Süden Deutschlands in zwei Tagen quer durchs Land bis nach Berlin. Einen Zwischenstopp mit Übernachtung legen wir in Nürnberg ein, wo wir Verwandte von Simon besuchen.

 

Im Großraum Berlin angekommen führt uns das Navi souverän zum Ziel. Da wir hauptsächlich in der Stadt unterwegs sein möchten und unsere beiden Wohnmobile es nicht an Annehmlichkeiten fehlen lassen, ist uns die stadtnahe Lage des Stellplatzes wichtiger als die Aussicht oder Landschaft und wir buchen einen Platz auf dem zentralsten Campingplatz. Von dort aus starten wir je nach Laune mit den Fahrrädern oder zu Fuß in das Herz Berlins.

 

In fünf Tagen sehen wir so einiges von der Stadt. Unser Programm ist tagsüber gefüllt mit den Sehenswürdigkeiten und je nachdem, wie fit wir danach noch sind, gestaltet sich unser Abendprogramm.

 

Früh morgens am Tag der Abreise lassen wir es uns nicht nehmen, mit dem Morelo und dem Malibu mitten ins Zentrum zu fahren. Wir steuern den Potsdamer Platz an, cruisen am Brandenburger Tor vorbei und drehen eine Runde durch den Kreisverkehr an der Siegessäule. Und dann geht es in einem Rutsch heimwärts.

 

Unser Fazit aus 3 Urlauben mit dem eigenen Wohnmobil lautet: Die Freiheit und das Abenteuer im rollenden Zuhause war nicht zu überbieten! Die Anschaffung der beiden Fahrzeuge hat sich in jeder Hinsicht gelohnt und wir werden damit noch viele Länder, Gegenden und Städte bereisen.